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Was für die Maschinen gilt, das gilt natürlich auch für den modischen Auftritt, für die Klamotten zum Bike. Zu einer 40 Jahre alten, schon etwas verranzten Honda passt nun mal der Steve-McQueen-Style am besten. „Die Ästhetik ist vielen Custombikern wichtiger als die Technik“, sagt Thomas Errera beim Gespräch in seinem Zelt. Errera, 34, Typ junger Antonio Banderas, stellte bis vor ein paar Jahren als Medizintechniker Knie- und Hüftprothesen her. Glücklich hat ihn dieser Job nicht gemacht – zu wenig Zeit für Träume. Also gründete er das Label Kytone für die etwas anderen Biker-Outfits. „Anfangs hatte ich von Stoffen, Schnitten und der Fabrikation nicht den geringsten Schimmer“, erzählt er. Dafür wusste er genau, was er wollte: Jeans, T-Shirts, lässige Looks statt klobiger Lederkluft. „Ich will einfach nicht rumlaufen wie die Hells Angels oder wie diese Wochenendfahrer mit ihren Ganzkörperkombis aus Gore-Tex“, sagt Errera. Stattdessen heizt er in erdfarbenen Longsleeves, Shorts und knielangen Tennissocken über den Asphalt: „Denn wenn du beim Fahren nicht die Vibrationen der Maschine, die Hitze des Motors spürst, ist es doch nur das halbe Erlebnis.“ So wie er denken offenbar viele, denn der Jungunternehmer ist erfolgreich und hat für sein Label mittlerweile Dutzende Vertriebspartner in ganz Europa gefunden.
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