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Rubalcaba spielte irgendwann Mitte der 1990er Jahre im "alten" P&B. Auf den Weg dorthin fuhr der "Roady" zu schnell auf der Autobahn und prompt wurde das Auto in Imst/Tirol aufgehalten und die Insassen kontrolliert. "Lauter Kubaner" meldete der Dorfgendarm der Zentrale, alle mit Schengen-Visa ausgestattet, aber Österreich war damals nicht Teil dieses Raumes. Die Kubaner wanderten in den Knast in Imst und wurden am nächsten Tag nach Deutschland "abgeschoben". In München gingen sie aufs Konsulat und dort gab es einen Beamten, der tatsächlich innerhalb weniger Stunden dafür sorgte, dass die Kubaner eine kurzfristige Einreisegenehmigung nach Österreich bekamen (Dank an dieser Stelle an den Anonymus!). Auf dem Weg nach Wien rief mich Rubalcaba an und fragte, wie groß unser Klavier sei. Bösendorfer 213 war meine Antwort und er meinte, er spiele nicht ein Klavier unter 2,50m. Wir tauschten auf Kosten seiner Agentur (Grand Piano stand im Vertrag.... und Grand ist alles ab 2 Meter) tatsächlich das Klavier... und Sie können sich gar nicht vorstellen, was die Transporteure alles gesagt haben beim Runterschleppen des Instruments, wissend, dass das auch wieder hinausgetragen werden muss! Die Geschichte geht aber weiter: Rubalcaba kam, recht stoisch und spielte ein recht bemerkenswertes Set. In der Pause meinte er lapidar, dass das Klavier eh gut gestimmt gewesen wäre, aber halt jetzt nicht mehr. Das hatte ich geahnt und im Vorfeld den Pianisten Walter Fischbacher, von dem ich wusste, dass er nicht nur ein exzellenter Klavierspieler ist, sondern das Instrument auch stimmen kann, informiert, dass er zum Konzert kommen möge und auch sein Stimmwerkzeug mitnehmen solle. Das hatte sich wirklich ausgezahlt!
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