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Die im Alpenraum siedelnden Räter pflegten die gesamte jüngere Eisenzeit über, von 550 – 15 v. Chr., enge Kontakte zu ihren südlichen Nachbarn. Dies änderte sich auch nicht, als die Römer Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. in der Poebene erste Städte gründeten. Römische Münzen des 2.-1. Jahrhunderts v. Chr. aus rätischen Siedlungen spiegeln diese Kontakte besonders deutlich wider. Nach dem Alpenfeldzug im Jahr 15 v. Chr. wird der gesamte Alpenraum zu römischem Hoheitsgebiet. Mit der Lebensweise der neuen Landesherren war man bereits vertraut. Die Romanisierung der einheimischen Bevölkerung schritt allerdings mit der Einverleibung in das römische Reich schneller voran. Amtssprache wurde Latein, römische Schrift, Glaubensvorstellungen, Tracht, Sitte und römisches Bauwesen breiteten sich aus. Die Neuerungen brachten für Teile der ansässigen Bevölkerung durchaus Annehmlichkeiten mit sich. Man verfügte über gut ausgebaute Straßen, der Handel florierte, Luxusgüter wurden importiert, der römische Lebensstil sorgte für Komfort. Einheimische Traditionen überdauern trotzdem: vor allem in der tief verwurzelten Glaubenswelt und den Trachtsitten.
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