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Rodolfo Godinez Rosales, zuständiger Generaldirektor für Umwelt- und Klimapolitik im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten, begrüßte die Veranstaltungsteilnehmer mit einer ernüchternden Beurteilung über die Fortschritte und Ergebnisse der internationalen Klimaverhandlungen der letzten zwanzig Jahre. Er erklärte, dass die grundlegenden Ziele der UN-Klimarahmenkonvention sowie die des Kyoto-Protokolls, sprich die Minderung der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre, eine effiziente Anpassung an die Folgen der heutigen Klimaveränderungen und ihrer geographischen, geologischen Konsequenzen sowie die weitreichende finanzielle Unterstützung für umweltverträgliche Technologien, bislang nicht in einem zufriedenstellenden Maße eingehalten wurden. Gründe dafür sieht er in der fehlenden Verbindlichkeit für große Industrienationen die vereinbarten Emissionsziele einzuhalten, sowie der Tatsache, dass Entwicklungsländer nach wie vor nicht rechtlich dazu verpflichtet werden, zur globalen Emissionsminderung beizutragen. Die USA und China stoßen zusammengenommen die Hälfte an CO2-Gasen weltweit aus. Dennoch blockieren diese verbindliche Klimaschutzziele. Er räumte ein, dass die letzte internationale Klimaverhandlung im südafrikanischen Durban Spielraum für neue Hoffnungen ließ. Denn das in diesem Rahmen verabschiedete Dokument, die sogenannte Durban-Plattform, basiert auf der Erkenntnis, dass der globale Charakter des Klimawandels eine möglichst breite Zusammenarbeit aller Länder und deren Beteiligung an einer effektiven und angemessenen internationalen Reaktion erfordert. So wurde sich erstmals darauf geeinigt, dass auch Entwicklungsländer stärker involviert werden müssten. Dennoch, so betonte er, sei dieses Ergebnis mehr als unbefriedigend, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass der Weg zu verbindlichen Zielen zur Begrenzung des Ausstoßes an Treibhausgasen noch ein sehr langer sei. Erst ab 2020 soll ein internationaler Reduktionsplan in Kraft treten, über den man sich bis 2015 einigen zu können glaubt.
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