|
Der Siegeszug des Automobils hält um die Jahrhundertwende Einzug in alle Bereiche des Lebens und auch der Rennsport gewinnt zunehmend an Attraktivität. Für die Rennwoche von Nizza baut Wilhelm Maybach ein wegweisendes Automobil mit einem 5,9 l großen, als Frontmotor eingebauten Vierzylinder. Die Leistung beträgt 35 PS (26 kW), was eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h ermöglicht. Dass dieses moderne Fahrzeug als der erste „Mercedes“ gilt, ist Emil Jellinek zu verdanken, einem Geschäftsfreund des im März 1900 verstorbenen Gottlieb Daimler. Jellinek besteht darauf, dass der Wagen den Namen „Daimler-Mercedes“ tragen soll – benannt nach seiner Lieblingstochter. Der erste Mercedes fährt beim Rennen Nizza - Aix - Salon - Nizza prompt zum Sieg. Werkspilot Wilhelm Werner absolviert die 392 km lange Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 58,1 km/h. Die Konstruktion des Frontmotor-Mercedes beeinflusst durch die konsequente Abkehr vom Kutschenprinzip weltweit alle Automobilbauer bei der Konstruktion künftiger Motorfahrzeuge aller Art. Die Erfolge des neuen Wagens sind so beeindruckend, dass Paul Meyan, Generalsekretär des Automobilclubs von Frankreich, schreibt: „Nous sommes entrés dans l'ère Mercédès“ (Wir sind in die Ära Mercedes eingetreten).
|