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Daylight robbery was a common occurrence – not right in the city center, of course, but somewhere just around the corner. It was better not go out with a camera, not to use a good cell phone, and not to make any unintelligible gestures, gaze around, or tell anyone your address.
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Die Ruhe brach so entschieden an, dass sie zeitweise an Apathie und Depression grenzte. Das ganze Umfeld trug dazu bei. Die Leute sprechen nicht viel, lächeln manchmal. Sie nehmen praktische Brecheisen mit, wenn sie morgens aus dem Dorf „zur Arbeit“ in die Stadt gehen: Plünderungen am helllichten Tag – eine gewöhnliche Sache, nicht direkt im Zentrum natürlich, doch ein wenig abseits. Mit einer Fotokamera sollte man lieber nicht unterwegs sein, auf einem mittelguten Mobiltelefon lieber nicht telefonieren, unklare Körperbewegungen und Blicke besser meiden und die Adresse, wo man wohnt, lieber nicht mitteilen – was übrigens sowieso vor nichts schützt. Es genügte, dass Petra, Ivars und die Kameraden aus Tschechien einmal in eine nette, völlig solide Bar gingen, und schon passierte etwas Seltsames. Nachdem sie ein paar Biere getrunken hatten, verschwand Petra plötzlich. Auf Anrufe reagierte sie nicht. Von ihrem Aufenthaltsort erfuhr Ivars erst einige Stunden später, als er Petra unbekümmert im Nirgendwo auflas, ohne dass sie sich darüber bewusst schien, was passiert war. Es war völlig offensichtlich, dass man ihr irgendeine Substanz gegeben hatte, die möglich machte, sie ungehindert in ein Auto zu setzen und weit von der Bar wegzufahren. Kreditkarten, Telefon und Geld hatte Petra schon nicht mehr bei sich. Trotzdem waren sie froh, dass alles so harmlos ausgegangen war.
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