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Ein schrilles Rattern durchdringt die schmale Straße am Blenheim Grove, die von Backsteinhäusern umrahmt ist. Es stammt von der Bahn, die gerade auf den Gleisen der nahegelegenen Peckham Rye Rail Station ganz langsam zum Stehen kommt. Hier in Peckham, einem Stadtteil im Süden von London, haben Jon Warshawsky, James Ross-Harris und Richard Warner ihre eigene kleine Messerschmiede aufgebaut. Wer sich die Werkstatt von innen anschauen will, muss zunächst einmal durch ein ebenso eindrucksvolles wie schweres Eisentor. Dahinter warten hohe Wände, allerhand Werkzeuge und natürlich Holzschränke voller hochwertiger Messer. Was treibt drei junge Engländer ausgerechnet dazu, Messer selbst herzustellen? „Eigentlich war es Zufall“, gesteht James. Jon und er hätten damals mehr zum Spaß ein bisschen herumexperimentiert. „Wir wollten das einfach mal versuchen, also Messer selbst zu machen“, erklärt James, wohlwissend, wie naiv seine Worte zunächst klingen mögen. Doch die Briten blieben dran, aus einer Spinnerei wurde ein Hobby, aus dem Hobby eine Leidenschaft – und aus der Leidenschaft schließlich ihre Profession. „Und jetzt, ein paar Jahre später, sitzen wir hier und machen das in Vollzeit.“
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