|
12. Nach der Zerschlagung der Diktatur wurden alle Rumänen aus dem Exil aufgefordert, ins Land zurückzukehren, um beim Wiederaufbau mitzuhelfen. Einige sind schon zurückgekehrt, andere haben mitgeteilt, dass sie zurückkehren wollen. Leider gab es Menschen, die, aufgewiegelt von zwielichtigen Kräften, die aus dem Exil Zurückkehrten, als Verräter bezeichneten, sie fragten was sie in den letzten zehn Jahren gegessen hätten. Diese Haltung gereicht uns nicht zur Ehre. In der Verzweiflung, in der wir in den letzten vierzig Jahren lebten, gab es vielleicht keinen Rumänen, der nicht wenigstens einmal der Gedanke kam, ins Exil zu gehen, um der Misere zu entkommen. Viele Rumänen, die heute fern der Lande leben, verliessen es wegen politischer Verfolgung und sogar noch schweren Jahren der Haft. Es wäre schändlich unsererseits, diese nun mit den Worten der ehemaligen Funktionäre zu beschimpfen. Das rumänische Exil bedeutet, dass Hunderte von hervorragenden Professoren an den grössten Universitäten der Welt lehren, dass Tausende von Fachleuten in den mächtigen westlichen Firmen geschützt werden, dass viele Tausende von Arbeitern in den fortgeschrittensten Technologien ausgebildet sind. Seien wir stolz auf diese, verwandeln wir das Böse ins Gute und machen wir aus der traurigen, schmerzhaften rumänischen Diaspora eine erneuernde Kraft für Rumänien. Temeswar erwartet die rumänischen Exilanten mit offenen Armen. Es sind unsere Mitbürger und wir brauchen heute mehr den je ihre Kompetenz, ihr europäisches Denken und auch ihre materielle Unterstützung. Ebenso wird die rumänische Kultur erst nach der Wiederintegration der Exilkultur vollständig sein.
|