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Die besonderen Herausforderungen waren das Resultat eines aussergewöhnlichen Entwurfs. Kreiert hat ihn der Bündner Architekt Gion A. Caminada. Das in Japan erscheinende Magazin «Architecture + Urbanism», das dem Schweizer 2015 eine ganze Ausgabe widmete, sieht den Tierparkturm als Teil eines Wegnetzes. Man könne, so Caminada im Gespräch, «durch das eine Bein des Turms hinaufsteigen, durch das andere hinunter und einen anderen Weg weitergehen». Bei der Formfindung spielte aber auch die Standfestigkeit der Figur eine wichtige Rolle. Der Turm ist so ausgerichtet, dass er der dominierenden Windrichtung widersteht, wobei die gekreuzten Beine eines Sägebocks als Inspirationsquelle dienten. Dass der Turm auf Wunsch der Auftraggeber nur mit regionalem Holz gebaut werden sollte, passt gut zu Caminadas Grundüberzeugung. «Ich setze mir gern einen Perimeter und nehme nur das Material aus diesem Umkreis. So kann ich die Vielfalt und die Unterschiede zwischen verschiedenen Regionen bewahren.» Bedienten sich Architekten hingegen auf der ganzen Welt, ginge diese Vielfalt verloren. «Ich will das Material verstehen, seine Eigenschaften ergründen. Dadurch entstehen Konstrukte, die etwas mit ihrer Region zu tun haben, die dicht mit dem Ort, den Menschen und ihren Fähigkeiten vernetzt sind», sagt Gion A. Caminada.
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