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Das führt mich zu meiner zweiten These: Wir können eine solche Interpretation von Zeitsouveränität zumindest deutlich erschweren (nicht verbieten!), wenn wir Abgaben für problematische Umweltverbräuche erheben (z.B. für CO2-Emissionen, knappe Ressourcen, Nitrateinträge etc) und genau damit das Grundeinkommen finanzieren – ganz oder teilweise. Eine Verteuerung von problematischem Umweltverbrauch unterstützt nicht nur von der Konsumseite her Degrowth. Sie fördert auch eine Änderung der Charakters der Erwerbsarbeit, da sich die Gewichte von Arbeits- und Ressourcenkosten verschieben: Die Produktion von Gütern und Dienstleistungen, bei denen mehr Zeit gebraucht wird, der ökologische Fußabdruck aber geringer ist, wird dadurch konkurrenzfähiger. Langsamkeit, Achtsamkeit und zeitintensive Mitbestimmung in der Erwerbsarbeit werden zur ökonomisch tragfähigen Option – jenseits von Nischen.
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