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Immer stärker, immer schneller: Im Laufe weniger Jahre streben die Rennwagen der 750-kg-Formel zu neuen Höhenflügen. Leistungen von über 650 PS (478 kW) und die bei Rekordfahrten erzielten Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 400 km/h verlangen eine technische Abrüstung. Die 3-Liter-Formel sieht vor, dass Kompressormotoren nicht mehr als 3 l Hubraum haben dürfen, für Motoren ohne Aufladung werden 4,5 l Hubraum als Limit festgesetzt. Daimler-Benz bleibt dem Kompressorprinzip treu und entwickelt den W 154. Der neue Wagen basiert auf dem W 125, doch im weiterentwickelten Typ arbeitet nun ein völlig neuer V12 mit 60°-Zylinderwinkel, der aus 2.962 cm3 zunächst 430 PS (316 kW) holt. Interessanterweise unterbieten die neuen 3-Liter-Fahrzeuge allesamt die Zeiten der im Vorjahr eingesetzten, wesentlich stärkeren Rennautos. Den ersten großen Triumph mit dem W 154 holt die Mercedes-Benz Mannschaft in Tripolis/Libyen: Hermann Lang, Manfred von Brauchitsch und Rudolf Caracciola sorgen für einen großartigen Dreifachsieg. Trotz starker Konkurrenz in Gestalt von Maserati, Alfa Romeo, Bugatti und Auto Union geht der von Caracciola gewonnene Europameistertitel 1938 nach Stuttgart-Untertürkheim.
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