|
Weitere Merkmale der Renaissancemusik: englischer Fauxbourdon (Sextakkordketten), vierstimmiger Satz (Norm zum Ende des 15. Jahrhunderts), die Entwicklung tonaler Kadenz, Parodie (Übernahme von weltlichen Liedmelodien anstelle von liturgischen Chorälen). Bei der Motette wird die Mehrtextigkeit zugunsten des besseren Textverständnisses aufgegeben. In den Messen herrscht die vierstimmige Tenormesse als Hauptform der niederländischen Vokalpolyphonie eindeutig vor, deren Ausführung ist chorisch, aber oft rein vokal, vermehrt auch mit Instrumenten, welche die Chorstimmen mitspielen. Erst im Laufe des 16. Jahrhunderts gesellt sich als weltliche Gattung von Gewicht das neue, italienische Madrigal zum französischen Chanson, dessen Wurzeln wiederum in der Troubadour-Kunst des Mittelalters zu finden sind.
|