pori – Traduction – Dictionnaire Keybot

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«One has to imagine», says Namir Porič from Famers Helping Farmers (Bauern helfen Bauern) «that before the war, everyone had a job. One was a carpenter, the other an engineer or physiotherapist. Many worked in the factory. There was no unemployment. Today, everyone is a farmer. Not because they want to, but quite simply because they could not otherwise survive».
Inzwischen ist das Leben in Srebrenica schwer geworden, sehr schwer. Die Spuren des Krieges sind überall noch sichtbar. Zerstörte Häuser ohne Fenster und Türen, Industrieruinen, die vor sich hinrosten und mit toten Fenstern in den Himmel ragen. Hierher verirrt sich kein Investor. Auf den zerbrochenen Gehsteigen sind die Menschen zu Fuss unterwegs, ein Auto kann sich kaum jemand leisten. «Man muss sich vorstellen», sagt Namir Porič von «Bauern helfen Bauern», «dass die Leute vor dem Krieg alle einen Beruf hatten. Einer war Schreiner, andere waren Ingenieur oder Physiotherapeutin. Viele arbeiteten in der Fabrik. Es gab keine Arbeitslosigkeit. Heute sind alle Bauern. Nicht weil sie das wollen, sondern ganz einfach, weil sie sonst nicht überleben können.»
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The accommodations allow the survivors to reconstruct their stillstanding ruins and to cultivate the land that belongs to them, without long access routes. «We are straightforward», says Namir Porič. «If someone has a good idea, then we help. With seeding materials, agricultural machines. We also helped in the reconstruction of a large garden center. And just recently, we were offered disused machines from a bakery. That helps several people here towards building an existence. Altogether, we try to create an atmosphere in which it pays to live».
Die Weltöffentlichkeit nimmt Konflikte wahr, selten aber begleitet sie den schildkrötenhaft langsamen Weg des Wiederaufbaus und der Versöhnung. Die österreichische Organisation «Bauern helfen Bauern» hält sich entschieden fern von der Politik und hilft den Menschen in Srebrenica seit 1997 mit handfester Unterstützung. So wurden bisher über 430 Holzhäuser gebaut, um den Rückkehrern eine menschenwürdige Bleibe zu verschaffen. Die Häuser erlauben es den Überlebenden, die noch bestehenden Ruinen wiederaufzubauen und das Land, das ihnen gehört, ohne lange Anfahrtswege zu bestellen. «Wir sind ziemlich unkompliziert», sagt Namir Porič. «Wenn jemand eine gute Idee hat, dann helfen wir. Mit Saatgut, landwirtschaftlichen Maschinen. Wir haben auch beim Aufbau einer grossen Gärtnerei mitgeholfen. Und gerade kürzlich sind uns ausgediente Maschinen einer Bäckerei angeboten worden. Das verhilft mehreren Menschen hier wieder zu einer Existenz. Insgesamt versuchen wir eine Atmosphäre zu schaffen, in der es sich lohnt, zu leben.» Die beiden Häuser, die von den Hilti-Lehrlingen mit der Hilfe von «Bauern helfen Bauern» gebaut wurden, sind zwar ein kleiner Beitrag an die Entwicklung der Region. Für die Familien aber, die inzwischen darin wohnen, bedeuten sie eine grosse Freude und eine unschätzbare Hilfe.
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On the 11th of July 1995, while the international community was debating about an air strike, men and women were herded into an empty battery factory in Potočari and separated. After three days, 8000 men were dead, murdered by the Serbian armed forces and flung into mass graves. «It’s 20 years ago», says Namir Porič, «but it’s as if it were yesterday».
Noch schlimmer als der wirtschaftliche Niedergang ist die seelische Verwüstung der Überlebenden. Srebrenica reicht wie ein Finger in das Staatsgebiet Serbiens hinein und wurde so zum Schauplatz des grausamen Wahns vom grossserbischen Reich. Im April 1995 wurde das Tal von den serbischen Streitkräften umzingelt. Die orthodoxen Serben, die bis dahin in gutem Einvernehmen mit ihren bosnisch-muslimischen Nachbarn gelebt hatten, wurden evakuiert. Danach begann jenes Grauen, das die Zeit in Srebrenica in ein Vorher und ein Nachher teilt. Im heissesten Sommer des Jahrzehnts wurden die Menschen beschossen, mit Granaten beworfen und systematisch ausgehungert. Ältere Menschen starben, Babys starben. Verwundete konnten nicht operiert werden, weil es keine Medikamente und keine Anästhesie gab und das Spital zerstört wurde. Die Menschen dörrten aus. Die Stadt Srebrenica, die einst 8000 Einwohner gehabt hatte, fasste nun 40000 Flüchtlinge, weil die Menschen ihre Dörfer verlassen hatten, um im Tal Schutz zu suchen. Die serbischen Soldaten gingen an den Hängen durch die Dörfer, zündeten die Häuser an und warteten, bis sie niedergebrannt waren und mit ihnen die Menschen darin. Noch während die internationale Gemeinschaft einen Luftangriff diskutierte, wurden am 11. Juli 1995 Männer und Frauen in einer ausgedienten Batteriefabrik in Potočari zusammengetrieben und getrennt. Nach drei Tagen waren 8000 Männer tot, ermordet von den serbischen Streitkräften und verscharrt in Massengräbern. «Es ist zwanzig Jahre her», sagt Namir Porič. «Aber es ist wie gestern.»