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Dies ist noch eine monumentale und eindrucksvolle Festung außerhalb der Stadtmauern, am westlichen Zugang zur Stadt. Stolz erhebt sie sich auf ihrem steilen, 37 m hohen Felsen, ganz umwoben von Legenden über ihr Entstehen, aber auch über die Heldentaten ihrer Wächter und Verteidiger. Sie dominiert souverän die Meeres- und Festlandzugänge zur Stadt von der Westseite und schließt und bewacht gemeinsam mit Fort Bokar den ältesten Dubrovniker Hafen Kalarinja. Lovrijenac hat allen, die versucht haben, die Freiheit der Republik zu gefährden, am meisten den Venezianern, große Mühe bereitet. In den Chroniken Dubrovniks gibt es eine interessante Geschichte über das Entstehen der Festung. Anfang des 11. Jh. hatten die Venezianer angeblich vor, an dieser Stelle eine große Kasemattenfestung zu errichten, mit der sie Dubrovnik beherrschen konnten. Die Dubrovniker erfuhren von der Absicht der Venezianer und beschlossen sofort, auf dem fast unzugänglichen Felsen in kürzester Zeit eine Festung zu bauen und sich so vor den Venezianern zu schützen. Die Chroniken berichten, dass Lovrijenac in drei Monaten errichtet wurde. Als die Venezianer mit Schiffen und Material für den Bau der Festung ankamen, konnten sie nur feststellen, dass sie die Dubrovniker überlistet und überholt hatten. Die Festung hat außerordentlich dicke Mauern und zwar nur nach drei Seiten hin, nach Norden, Westen und Südwesten, bzw. an den Seiten, von denen der Feind kommen konnte. Die Dicke dieser Wände misst 4 bis 12 m. In dem Dubrovnik zugewandten Ostteil der Festung beträgt die Mauerstärke jedoch nur 60 cm. Auch das war eine kluge Maßnahme der Wachsamkeit und Vorsicht der Dubrovniker Republik, denn für den Fall, dass ein Befehlshaber der Festung, der immer aus den Reihen der Patrizier kam, versucht hätte, sich als Tyrann über die Stadt zu erheben, konnte die Stadt leicht mit Geschützen von den übrigen Forts aus die Dicke dieser Mauer durchbrechen und solche eventuellen Versuche vereiteln. Die Festung war mit Kanonen und einer besonders großen Kanone, dem 'Guster', einem Meisterwerk des heimischen Kanonengießers Ivan Rabljanin, bestückt. Im Laufe der vielen Jahrhunderte wurde diese Festung oft umgebaut und nach dem Fall der Republik erhielt sie andere Funktionen: Sie war Kaserne zur Zeit der österreichischen Besetzung, danach gastgewerbliches Objekt. Auf der Festung wurden 1933 auch einige Sitzungen des PEN-Klubs abgehalten (auf einer Sitzung waren die hervorragendsten Schriftsteller der Welt anwesend u
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