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Sein ruhiger, abschätzender, abschätziger Ausdruck im Gesicht, während er gelangweilt auf einem Zahnstocher herumkaut (wodurch sich eine ironische Nebenhandlung über Fleischzubereitung rechtfertigt), trifft nur durch die Mittelbarkeit der Montage auf den gefaßten, kühlen, passiven Blick der Frau. Zu Beginn sitzt sie in einem Korbstuhl, dem Möbel der sexuellen Befreiung seit Emmanuelle. Die beiden Männer sitzen im Freien, und suchen Zutritt zu den Räumen, die von der Frau besetzt werden. Verdrehte Augen ist narrativer als viele andere Filme von Dietmar Brehm, und doch in erster Linie strukturell: Denn die Großaufnahme des überlegenen Mannes (des Jägers, der abwartet) wirkt wie ein leitmotivischer Kommentar zu einer naturhaften, im pornographischen Film kanonisierten Geschlechterpolitik, in der die Frau zwei Formen des Begehrens ausgeliefert ist - dem ohnmächtigen und dem übermächtigen. Brehm endet mit einem Bild der Natur, wie er mit einem Bild aus der Nahrungskette begonnen hat.
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