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Ihre Bühnenkarriere im Schatten der Sucht führt sie ans Düsseldorfer Schauspielhaus, an die großen Berliner Theater, nach München. Sie gewinnt Aufmerksamkeit an der Seite von Renate Müller, Veit Harlan, Berta Drews, Luise Ulrich, Blandine Ebinger, Rudolf Platte, Käthe Haack, Paul Graetz, Helene Weigel, Lotte Lenja, Werner Krauß, Paula Wessely und Attila Hörbiger, unter Regisseuren wie Jürgen Fehling, Otto Falckenberg und Leopold Jeßner. Gelobt wird ihr „beseeltes Gebärdenspiel, die modulationsfähige Stimme“, ihr Verzicht auf Effekthascherei: Sie sei eine „geborene Darstellerin des Innerlichen“. In der Rolle der Bettina Clausen für Max Reinhardts Uraufführung von Gerhart Hauptmanns Vor Sonnenuntergang rühmt sie der gefürchtete Alfred Kerr: „Eleonore Mendelssohn gibt mit Selbstverleugnung eine Menschenstudie – wundervoll. Im armen Gang, in stoßender Sprechweise, im entzündeten Blick ein ganz tapferes Wahrheitsbild. Ein Wahrheitsvorbild.“ Am 21. Januar 1933 steht sie – mit Gustaf Gründgens und Bernhard Minetti – in Faust II auf der Bühne des Preußischen Staatstheaters, als mythische Schönheit Helena, ihre letzte Rolle in Deutschland.
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