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Das westliche Ligurien genießt ein hervorragendes Klima und eine besondere Verbindung von Küste und Hinterland. Ein kleines Paradies, das nach und nach vom Elitetourismus während der letzten 25 Jahre des 19. Jahrhunderts entdeckt wurde. Mit der Eröffnung der Bahnstrecke, die Savona mit Ventimiglia verband und 1872 in Betrieb ging, verkürzten sich die Reisezeiten zwischen der Riviera und dem restlichen Europa. Bedeutende Ärzte wiesen auf das gesunde Klima in dieser Gegend hin, es eröffneten sich Kurmöglichkeiten an den Seebädern: so wurde es möglich sehr viele typische Krankheiten der damaligen Zeit zu heilen oder zu lindern, wie die Tuberkulose. Einige Ausnahmepersönlichkeiten verweilten hier als erste, vor allem in San Remo, auf Einladung der wohlhabenden Familien vor Ort, wie die Familie Roverizio aus Roccasterone. Unter den vielen bekannten Persönlichkeiten ist die Zarin Maria Alexandrovna im Jahr 1874 zu nennen. So wurde die Küste zu seinem saisonalen Aufenthalt. In den Wintermonaten für diejenigen, die den winterlichen Temperaturen im Norden entkommen wollten, vor allem aus den Gebieten jenseits des Meeres. So begannen am Kap Mortola die Hanbury einen außerordentlichen Botanischen Garten zu erschaffen, dann entwickelte sich die Gegend von Bordighera, Ospedaletti und San Remo, allesamt „villes de saison“. Auch in Porto Maurizio und Oneglia wurden Grandhotels errichtet. Die Gäste, die an die Riviera kamen, gehörten allesamt der gehobenen englischen, deutschen, russischen Gesellschaft oder anderen Nationen an. Es entstanden Hotels, die in jeglicher Hinsicht herausragend waren, Villen, die man bei reichen Familien mieten konnte, Kursäle, Casinos, Orte der Zusammenkunft. Eine Welt, die durch den Zweiten Weltkrieg unterging. Dieser Welt folgte später der Massentourismus, der mehr an die Sommermonate gebunden war.
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