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The title of the exhibition, Fiat, expressly conceived for the Galleria Museo, refers both to the Latin word “fiat”, taken from the Bible passage “Fiat lux!” (“Let there be light”, Genesis 1,3), “let it happen!” or also “to be treated…“ (on medical prescriptions), and to the Italian car manufacturer, FIAT. The subtitle “radical individuals – social companions” wishes to underline the relationship between social and biological phenomena.
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Der Tiroler Künstler Thomas Feuerstein (geboren 1968 in Innsbruck) beschäftigt sich in seiner Arbeit mit der Mediatisierung von Realität. Die Projekte reflektieren und interpretieren gesellschaftliche Produktionsprozesse im Kontext technokultureller Phänomene, naturwissenschaftlicher Obsessionen sowie ideologischer Visionen und Phantasmen. Speziell die Befragungen medialer und biotechnologische Eingriffe und Manipulationen als Praktiken der Identitäts- und Realitätskonstruktion dienen der Eruierung sozialer Bedingungen und Konstruktionen, die auf eine Interferenz zwischen Politik, Technologie und Biologie verweisen. Der für die Galerie Museum konzipierte Ausstellungstitel fiat bezieht sich in seiner Doppeldeutigkeit einerseits auf das lateinische Wort fiat, nach dem Schöpfungsspruch “fiat lux!” = es werde Licht, 1. Mose 1, 3): “es geschehe!” oder „man verarbeite zu..“. (auf Rezepten; Med.), andererseits auf den italienischen Autokonzern FIAT. Fiat erschließt sich in diesem Zusammenhang als Schöpfungsformel für das Programm und den Code einer technisch konstruierten und konstituierten Gesellschaft, die über die Tradition der Moderne hinausgehend an der Realisierung autoevolutiver Utopien laboriert. Der Untertitel radikale individuen – soziale genossen verweist auf einen gesellschaftlichen Dualismus, in dessen Spannungsfeld aktuelle Fragen einer sozialen Gerechtigkeit zwischen Solidarität und Subsidiarität im Feld globaler Transformationen verhandelt werden. Die Ausstellung setzt sich modular aus zwei Installationen (Leviathan und Myzel), einer grafischen Wandarbeit (der Schriftzug „fiat“ wurde mit einer Faustfeuerwaffe in die Wand der Galerie eingesschrieben/eingeschossen) und einem Video im vorderen Ausstellungsraum zusammen. Der hintere Ausstellungsraum der Galerie präsentiert in Form einer Camera Biophilista ein Konzentrat des Projektes Biophily, in dessen Zentrum die Installation Plus ultra::Der Künstler als Avatar #29 steht. (http://www.myzel.net/biophily) Fiat operiert mit zwei Metaphern aus der Biologie, einem Pilzgeflecht oder Myzel als radikales Individuum und einer Staatsqualle als sozialer Metaorganismus. Die Arbeit Leviathan – soziale Genossen, die das Bild einer Staatsqualle aufgreift, bezieht sich auf Thomas Hobbes gleichnamiges Werk. Der Hydrozoenkörper, der sich in der Natur aus Tausenden Polypen aufbaut, setzt sich im Objekt “Leviathan” aus transparenten Kristallsteinen zusammen und verweist damit auf die älteste Beschreibung von Gesellsch
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