|
|
Deswegen auf gesicherte Verbindungen zu verzichten, ist bereits jetzt keine Option. Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen Steuerungen und Sensoren, sowohl aus dem privaten, als auch dem industriellen Bereich, offen im Internet zugänglich sind: Kürzlich waren das beispielsweise eine Heizungssteuerung für Wohnhäuser, ein Gebäudekontrollsysteme für einen Apartmenttower und die Bedienungssysteme (HMI - Human Machine Interface) von Wasserwerken. Dabei rollt der Internet der Dinge-Zug gerade erst an. Wenn sich die Systeme überall in den Gegenständen des täglichen Lebens durchgesetzt haben, sind ungesicherte Verbindungen erst recht keine Option mehr. Zahlreiche Organisationen und Gremien versuchen zurzeit eine technische und organisatorische Grundlage für gesicherte Verbindungen zu schaffen, ganz aktuell das NIST mit seinem Draft SP 800-183. Ein durchdachter Ansatz hilft natürlich, wenn es darum geht, große Mengen von Verbindungen und Systemen zu schützen. Wie aber geht man die Problemstellung an, dass in zahlreichen IoT-Komponenten weder ausreichend Rechenleistung noch ein passendes Betriebssystem mit Verschlüsselungssoftware zur Verfügung steht und auch in Zukunft nicht stehen wird? Der vielversprechendste Ansatz scheint im Moment darin zu bestehen, die Sicherung zumindest ein Stück weit vom Sensor weg nach innen zu verlagern. Das kann auf sehr engem Raum passieren, beispielsweise innerhalb eines Smartphones. So sagen die Analysten von IHS, dass der weltweite Markt für Sensor–Hubs bis 2018 etwa zwei Milliarden Geräte umfassen wird. Sensor-Hubs sind dedizierte Geräte, die Daten von Sensoren vorverarbeiten, die die Datenerzeuger selbst aus mangelnder Rechenkapazität und Batterielaufzeit nicht verarbeiten können. Innerhalb eines Smartphones müssend die Daten vieler Sensoren ebenfalls vorverarbeitet und geschützt werden. Das ist eine Aufgabe, die zunehmend vom Application-Prozessor anstelle eines eigenen Controllers übernommen wird, beispielsweise in den neuesten Modellen von Apple und Huawei.
|