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Im Jahr 2010 wurden weltweit 409 Mrd. USD an Subventionen für fossile Energieträger aufgebracht. Volkswirtschaftlich macht diese starke Subventionierung fossiler Energieträger keinen Sinn, denn sie beschränkt auf lange Sicht das wirtschaftliche Wachstum, indem sie sich nachteilig auf einen effizienten Ressourceneinsatz auswirkt. Ein gängiges Argument für fossile Energiesubventionen in Entwicklungs- und Schwellenländern ist, dass sie die Lebensbedingungen armer Bevölkerungsgruppen verbessern, indem sie ihnen den Zugang zu einer grundlegenden Energieversorgung ermöglichen. Doch dieses Argument ist hinlänglich widerlegt: So zeigen Berechnungen der IEA, dass im Jahr 2010 nur 8 % der (Konsum-)Subventionen auf fossile Energieträger, also 33 Mrd. USD, bei den ärmsten 20 % der Bevölkerung ankommen. In Ländern wie Südafrika oder Sri Lanka liegt dieser Anteil sogar nur bei knapp über 2 %. Es profitieren eher Bevölkerungsgruppen mit höheren Einkommen, da sie in der Regel mehr Energie konsumieren. Für eine effektive Armutsbekämpfung sollten bessere Instrumente eingesetzt werden, um arme Bevölkerungsteile zielgenauer zu erreichen. Subventionen für fossile Energieträger sind also nicht nur in ökologischer und ökonomischer Hinsicht nicht nachhaltig, sondern auch unter sozialen Gesichtspunkten. Und sie stellen in Zeiten steigender Energiepreise wachsende Posten in den Staatshaushalten dar. Zudem sind Subventionen für fossile Energieträger in der Regel nicht zeitlich befristet, im Gegensatz zu den Fördermaßnahmen für erneuerbare Energien. Damit belasten die fossilen Subventionen nationale Budgets nicht nur in steigendem Ausmaß, sondern auch dauerhaft.
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