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Warum beugt ihr, die politischen Intellektuellen, euch zum Proletariat herab? Aus Mitleid womit? Ich verstehe, dass man euch hasst, wenn man Proletarier ist. Es gibt keinen Grund, euch zu hassen, weil ihr Bürger, Privilegierte mit zarten Händen seid, sondern weil ihr das einzig Wichtige nicht zu sagen wagt: Man kann auch Lust empfinden, wenn man die Ausdünstungen des Kapitals, die Urstoffe des Kapitals verschlingt, die Metallbarren, das Styropor, die Groschenhefte, das Schweinemett, wenn man das Zeug tonnenweise bis zum Platzen verschlingt – und statt dies auszudrücken, was ja auch im Wunsch der Kapitalisierten, der Arschkriecher, Hand- und Kopfarbeiter enthalten ist, setzt ihr ein Männergesicht, ein Mackergesicht auf, beugt euch herab und sagt: Ach, das ist doch Entfremdung, das ist aber gar nicht schön, wartet nur, wir werden euch befreien, wir werden dafür arbeiten, euch von dieser schlimmen Neigung zur Knechtschaft befreien, wir werden euch Würde verleihen. Und damit stellt ihr euch auf die widerwärtigste Seite, ihr Moralisten, dorthin nämlich, wo man wünscht, dass der Wunsch von uns Kapitalisierten voll und ganz verkannt und verboten, ja mit Füßen getreten wird. Ihr verhält euch wie die Priester zu ihren Sündern, unsere knechtischen Intensitäten machen euch Angst, ihr müsst euch sagen: Was müssen die leiden, wenn sie soviel ertragen müssen! Und wir leiden natürlich auch, wir Kapitalisierten, aber das heißt weder, dass wir keine Lust empfinden würden, noch dass das, was ihr uns als Heilmittel (wogegen bloß?) anbieten zu können glaubt, uns nicht noch mehr anekelt. Wir verabscheuen die Therapeutik und ihre Vaseline, wir wollen lieber bei den quantitativen Exzessen platzen, die ihr für das Stumpfsinnigste hält. Und ihr braucht auch nicht zu erwarten, dass unsere Spontanität revoltiert.1 In der Einleitung zu seiner Übersetzung von Lyotards Libidinöse Ökonomie von 1994, aus der dieser außergewöhnliche Ausbruch stammt, weist Iain Hamilton Grant auf einen gewissen „Verfall zeitgenössischer Weisheit“ hin. Einem solchen „Verfall“ entsprechend, so fährt Grant fort, war Economie Libidinale „eine unbedeutende und kurzlebige Explosion eines irgendwie naiven anti-philosophischen Expressionismus, ein ästhetisierender Trend, der von einem erneuerten Interesse an Nietzsche, das in den späten 1960ern vorherrschte, übrig geblieben ist.“2 Grant ordnet Lyotards Buch zusammen mit drei anderen ein: Deleuzes und Guattaris Anti-Ödipus, Luce Irigarays Speculum. Spiegel des and
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