|
Ungeachtet ihrer Sponsoren tendieren die meisten zeitgenössischen Kunstausstellungen dazu, die Aufgabe, der "breiten Öffentlichkeit" Informationen über aktuelle künstlerische Aktivitäten zu liefern, mehr oder weniger als Selbstzweck zu betrachten. Über dieses Maß an Information hinaus wird die spezifische Frage selten gestellt, was einzelne KünstlerInnen oder Werke einem bestimmten Publikum bieten können. Wird sie gestellt, so geschieht dies häufig auf einer inhaltlichen Ebene, welche die Tatsache verkennt, daß das für das Verstehen dieser Inhalte erforderliche Wissen um die Codes der zeitgenössischen Kunst nicht gleichmäßig verteilt und möglicherweise nicht im Besitz genau derjenigen Menschen ist, denen durch das Werk gedient werden soll. Zahlreiche KünstlerInnen und KuratorInnen, die in Zusammenhang mit Services tätig waren, suchen dieses Problem zu bewältigen, indem sie entweder die Orte und die Codes der Kunst (sowie auch die Kunstobjekte) zu übergehen versuchen, oder indem sie sich reflexiv mit ihnen auseinandersetzen, wobei sie, in beiden Fällen, den Ort des Werkes eher als Mittel verwenden, um in eine Reihe von sozialen Erfahrungen einzugreifen, die für ein bestimmtes Publikum unmittelbare Relevanz besitzen. Wenn aus diesen Strategien das Verfahren wird, sich an die "breite Öffentlichkeit" von Organisationen zu wenden, wie beispielsweise städtische Museen und öffentliche Ausschüsse für künstlerische Angelegenheiten, oder an die speziellen Gemeinschaften, die durch sie zugänglich werden, was wird dann aus den Kultur-Interessensgemeinschaften, für die Institutionen wie beispielsweise ICAs und Kunstvereine gegründet werden? Services lieferte eine Antwort auf diese Frage: Verwandeln Sie die Ausstellung in ein Forum für Fragen, die für KunststudentInnen und Kunstfachleute - dem Hauptpublikum der Organisationen von Kultur-Interessensgemeinschaften - von unmittelbarer praktischer Bedeutung sind.
|