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Wenn ein Museum, besonders ein Kunstmuseum, vorgibt, zu den kulturellen Werten und zur Identität einer Gesellschaft beizutragen, dann gibt es einen sozialen Prozess, mit dem Kunstwerke in Verbindung gebracht werden. Es sind nämlich soziale Beziehungen, die Wert schöpfen und Identitäten konstruieren. Jedes Kunstwerk kann man unter dem Aspekt der formalen Eigenschaften oder des sozialen Klimas, das den Künstler dazu gebracht hat, es zu schaffen, betrachten. Ein umfassender Aspekt, der die Wahrnehmung des Objekts bestimmt, ist jedoch das institutionelle Netzwerk oder die Netzwerke, in denen es zirkuliert. Der ästhetische Prozess der Wahrnehmung eines Kunstwerks, nicht bloß das Kunstwerk selbst, ist der Punkt, an dem die Rolle von Museen in der Kunstszene ständig geprüft werden sollte, in Verbindung mit anderen Einflüssen auf die Kunstwelt – der Kunstmarkt oder sein Fehlen. Worum sich Individuen in den Wirtschafts-, Kultur-, PR- und Rechtsabteilungen eines Museums bemühen, kann miteinander übereinstimmen, abweichen, sich überschneiden oder auch kollidieren, was zu dem Prozess beiträgt, wie jemand in Kontakt zu einem Kunstwerk tritt. Die Bedeutung dieses Prozesses ist noch intensiver, wenn ein Museum versucht, Anstrenungen in einer Gesellschaft zu unternehmen, die sich mit Gewalt, politischen und kulturellen Beziehungen auseinandersetzt. Es gibt Netzwerke von Museen und historischen Stätten, die sich mit Ereignissen und Epochen befassen, die auf immer noch ungelöste Konflikte verweisen. So gibt es zum Beispiel die International Coalition of Sites of Conscience mit einer wachsenden Anzahl von Museen und Gedenkstätten, die sich gegenseitig vielfältige Unterstützung bieten, bis hin zur Methodologie von Ausstellungen in Vorbereitung und dialogischen Programmen, die Querverbindungen aus der Vergangheit jeder Stätte mit ihren Auswirkungen auf die Gegenwart herstellt. Eine traditionellere Praxis bestand darin, museologische Vorgehensweisen mit dem Nation Building zu koordinieren, wobei man verschiedene ethnische und kulturelle Gemeinschaften zu einer einzigen Vision von nationaler Einheit zusammenfassen muss. Das mexikanische Nationalmuseum für Anthropologie ist eines von vielen. Man sollte nicht bloß das Ausstellungsdesign als Unterscheidungsmerkmal nehmen, sondern auch die pädagogische Tätigkeit und die theoretischen Grundlagen dafür. So ist etwa das Programa de Pensamiento Visual der Fundación Cisneros ein Bildungsprogramm, das auf einer konstruktivistischen Metho
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