faa – Übersetzung – Keybot-Wörterbuch

Spacer TTN Translation Network TTN TTN Login Français English Spacer Help
Ausgangssprachen Zielsprachen
Keybot 5 Ergebnisse  eipcp.net
  Linda M. G. Zerilli: "W...  
[3] Immanuel Kant, Critique of Judgment, trans. Werner S. Pluhar (Indianapolis: Hackett, 1987), (CJ, §32, p.145). Hereafter cited in the text as CJ with section and page numbers.
[3] Vgl. Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft, in: Ders., Werke Bd. 8, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1983, § 32, S. 375 (B 136) (im Weiteren zitiert als KdU).
  Linda M. G. Zerilli: "W...  
[3] Immanuel Kant, Critique of Judgment, trans. Werner S. Pluhar (Indianapolis: Hackett, 1987), (CJ, §32, p.145). Hereafter cited in the text as CJ with section and page numbers.
[3] Vgl. Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft, in: Ders., Werke Bd. 8, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1983, § 32, S. 375 (B 136) (im Weiteren zitiert als KdU).
  Linda M. G. Zerilli: "W...  
By contrast with Arendt, Kant intimates that the transformation of the public space involves not only the judgment of the spectators but the creative activity of the artist and the formative power of productive imagination, the ability to present objects in new, unfamiliar ways - what he calls "genius." In his discussion of "aesthetic ideas" Kant describes the imagination as "very mighty when it creates, as it were, another nature out of the material that actual nature gives it" (CJ, §49, p. 182).
Diese Begriffe verändernde Tätigkeit der Einbildungskraft ist nicht auf das Genie beschränkt. Die Einbildungskraft befindet sich "in freiem Spiel" auch, wenn wir über Reflexivität urteilen, nicht nur wenn wir neue Gegenstände des Urteils erschaffen. Betrachten wir einen Text wie die Declaration of Sentiments, verfasst von Elizabeth Cady Stanton und gezeichnet von einer Menge von anderen VerfechterInnen von Frauenrechten im Jahr 1848 in Seneca Falls. Dieser Text streicht das Urteil heraus, dass Männer und Frauen gleich erschaffen sind und daher Anspruch auf gleiche politische Rechte haben. In den öffentlichen Raum hineingestellt, ist ein solches Dokument ein imaginativer "Gegenstand", der die Einbildungskraft von urteilenden ZuschauerInnen stimuliert und ihren Sinn für das Kommunizierbare erweitert, dafür, was sie als Teil der gemeinsamen Welt betrachten werden. Wie ein Kunstwerk irritiert ein solches Dokument potenziell Vertrautheiten: Indem es mit dem arbeitet, was kommunizierbar ist (z. B. der in der Declaration of Indepedence herausgestellten Idee, dass alle Männer/Menschen [men] gleich erschaffen sind), erweitert es unseren Sinn dafür, was wir kommunizieren können. Die Zustimmung aller postulierend ("wir halten diese Wahrheiten für selbstverständlich"), (re)präsentiert die Declaration of Sentiments kreativ den Begriff der Gleichheit, in einer Weise, die – um ein weiteres Mal Kant über die produktive Einbildungskraft zu zitieren – "das Gemüt [belebt], indem sie ihm die Aussicht in ein unabsehliches Feld verwandter Vorstellungen eröffnet" (KdU 415 f. [B 195]), was durch jede logische Präsentation des Begriffs der Gleichheit ausgeschlossen ist.
  Linda M. G. Zerilli: "W...  
By contrast with Arendt, Kant intimates that the transformation of the public space involves not only the judgment of the spectators but the creative activity of the artist and the formative power of productive imagination, the ability to present objects in new, unfamiliar ways - what he calls "genius." In his discussion of "aesthetic ideas" Kant describes the imagination as "very mighty when it creates, as it were, another nature out of the material that actual nature gives it" (CJ, §49, p. 182).
Diese Begriffe verändernde Tätigkeit der Einbildungskraft ist nicht auf das Genie beschränkt. Die Einbildungskraft befindet sich "in freiem Spiel" auch, wenn wir über Reflexivität urteilen, nicht nur wenn wir neue Gegenstände des Urteils erschaffen. Betrachten wir einen Text wie die Declaration of Sentiments, verfasst von Elizabeth Cady Stanton und gezeichnet von einer Menge von anderen VerfechterInnen von Frauenrechten im Jahr 1848 in Seneca Falls. Dieser Text streicht das Urteil heraus, dass Männer und Frauen gleich erschaffen sind und daher Anspruch auf gleiche politische Rechte haben. In den öffentlichen Raum hineingestellt, ist ein solches Dokument ein imaginativer "Gegenstand", der die Einbildungskraft von urteilenden ZuschauerInnen stimuliert und ihren Sinn für das Kommunizierbare erweitert, dafür, was sie als Teil der gemeinsamen Welt betrachten werden. Wie ein Kunstwerk irritiert ein solches Dokument potenziell Vertrautheiten: Indem es mit dem arbeitet, was kommunizierbar ist (z. B. der in der Declaration of Indepedence herausgestellten Idee, dass alle Männer/Menschen [men] gleich erschaffen sind), erweitert es unseren Sinn dafür, was wir kommunizieren können. Die Zustimmung aller postulierend ("wir halten diese Wahrheiten für selbstverständlich"), (re)präsentiert die Declaration of Sentiments kreativ den Begriff der Gleichheit, in einer Weise, die – um ein weiteres Mal Kant über die produktive Einbildungskraft zu zitieren – "das Gemüt [belebt], indem sie ihm die Aussicht in ein unabsehliches Feld verwandter Vorstellungen eröffnet" (KdU 415 f. [B 195]), was durch jede logische Präsentation des Begriffs der Gleichheit ausgeschlossen ist.
  Linda M. G. Zerilli: "W...  
Positing the agreement of all ("we hold these truths to be self-evident"), the Declaration of Sentiments creatively (re)presents the concept of equality in a way that, to cite Kant on productive imagination again, "quickens the mind by opening up for it a view" (CJ, §49), which is excluded by every logical presentation of the concept of equality.
Wir verfehlen diese schöpferische Erweiterung des Begriffs, wann immer wir über die logische Erweiterung von so etwas wie Gleichheit oder Rechten sprechen. Der ursprüngliche Begriff von politischer Gleichheit ist letztlich ein bestimmter Begriff, der historisch in Bezug auf weiße, mit Eigentum ausgestattete, männliche Bürger konstituiert wurde. Die Declaration of Sentiments wandte diesen Begriff nicht einfach wie eine Regel auf einen neuen besonderen Fall (Frauen) an. Vielmehr stellte sie die Idee der Gleichheit in hohem Maße wie eine ästhetische Idee dar: "eine Vorstellung der Einbildungskraft, die viel zu denken veranlasst, ohne dass ihr doch irgend ein bestimmter […] Begriff adäquat sein kann", um noch einmal Kant zu zitieren. Was eine solche Vorstellung also "zu denken veranlasst", überschreitet immer das Bestimmungsfeld des Begriffs, es "[erweitert] den Begriff selbst auf unbegrenzte Art". Diese Erweiterung ist nicht logisch, sondern imaginativ: Wir kreieren neue Beziehungen zwischen Dingen, die keine haben (z. B. zwischen dem Begriff der Gleichheit und den Geschlechterverhältnissen oder zwischen den Rechten des Mannes/Menschen und der geschlechtlichen Arbeitsteilung). Jede Ausdehnung eines politischen Begriffs impliziert stets eine imaginative Öffnung der Welt, die uns Beziehungen zwischen Dingen zu sehen und zu artikulieren erlaubt, welche (in irgendeinem notwendigen, logischen Sinn) keine haben, und die uns Beziehungen zu kreieren erlaubt, die deren Bestimmungsfeldern äußerlich sind. Politische Verhältnisse sind ihren Bestimmungsfeldern immer äußerlich: Sie sind nicht so sehr mit der Fähigkeit verbunden, Besonderes unter Begriffe zu subsumieren, als mit der Fähigkeit, neue Verkettungen zu sehen oder zu schmieden.