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An jedem Turniertag wird unmittelbar vor dem Start der Kämpfe das farbenprächtige Dohyo-Iri oder "Eintritt in den Ring" abgehalten. Von einem Gang her tritt die eine Gruppe der Rikishi in umgekehrter Reihenfolge ihres Ranges mit ihren reichgeschmückten Kesho-Mawashi (Zeremonien-Schürze) ein. Diese aus Seide hergestellten, mit Gold eingefassten Umrandung und mit unterschiedlichen Designs ausgestatteten Schürzen kosten zwischen 400'000 und 500'000 Yen (SFr. 5'000.-- bis 6'000.--). Die Rikishi erklimmen das Dohyo und zeigen ein spezielles Sumo-Ritual. Nach dem kurzen Ritual verlassen Sie die Arena wieder und die zweite Gruppe der Rikishi betritt den Raum vom anderen Gang her und wiederholt das Ritual. Die wichtigste Rolle des Dohyo-Iri spielt natürlich der Yokozuna, der bis dahin nicht in die Zeremonie mit einbezogen war. Einer der Yokozuna schreitet durch den Gang, begleitet von einen Senior Gyoji (Schiedsrichter) und zwei Rikishi in ihren Kesho-Mawashi, einer von ihnen trägt ein Schwert. Ueber seinem Kesho-Mawashi trägt der Yokozuna ein massiv-geflochtenes Hanfseil, mit einem Gewicht von ca. 12 - 16 kg. Das Seil ist zu einem Bogen zusammengebunden und geschmückt mit in zick-zack-Form herunterhängenden Papierstreifen. Dies ist ein vertrautes religiöses Symbol in Japan. Nachdem der Yokozuna mit seinen Hände geklatscht hat, um die Aufmerksamkeit der Götter zu gewinnen, dehnt er seine Arme auf die Seite und dreht die Handflächen nach oben, um zu demonstrieren, dass er keine Waffen versteckt. Als Höhepunkt des Rituals hebt er zuerst das eine Bein seitlich in die Höhe und stampft beim Zurücksetzen laut auf dem Boden auf, um auf diese Weise das Böse aus dem Dohyo zu vertreiben. Danach folgt der gleiche Ablauf mit dem anderen Bein.
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