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Die den Regent's Park umkreisende Straßenführung steht, wie der US-amerikanische Stadtsoziologe Richard Sennett in seinem einflussreichen Buch Fleisch und Stein. Der Körper und die Stadt in der westlichen Zivilisation anmerkt, exemplarisch für den sich seit dem 19. Jahrhundert vollziehenden Wandel des städtischen Raums, der "Mittel zum Zweck reiner Bewegung", wird. Zugleich wirkt die zunehmende städteplanerische Begünstigung individueller Mobilität der Versammlung von großen Menschenmengen entgegen. Der Regents Park kann zwar in großer Geschwindigkeit umkreist werden, ist aber nur durch einige schmale Zugänge zu betreten, so dass größere Gruppen das Areal nicht auf einmal betreten können eine Form der Kontrolle, die in Zeiten aufkommender sozialer Unruhen durchaus beabsichtig war. Der so auf Beschleunigung und individuelle Bewegung zugeschnittene Raum mutete bereits den Viktorianern wie eine Rennstrecke an: So beschreibt sie damals auch der englische Schriftsteller Charles Dickens und wird sowohl von Sennett als auch von Fassler im Untertitel ihrer Arbeit zitiert.
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