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Zum Zeitpunkt meiner Abreise gab es in Russland keine Erfahrung mit “neuen Linken”, also mit den Menschen, die vor dem historischen Hintergrund des Jahres 1968, der deutschen APO, agierten. Wir hatten die kommunistische Opposition von Syganov schon satt und konnten sie selbstverständlich nicht ernst nehmen. Unter meinen neuen Bekannten, bereits außerhalb des Palais Jalta, waren Menschen, die sehr linksradikal eingestellt waren. Das waren Frankfurter Hausbesetzer, die man damals versuchte, für den Sprengstoffanschlag auf das Damstädter Gefängnis mitverantwortlich zu machen und vor Gericht zu stellen. Nachdem ich diese Menschen kennengelernt hatte, interessierte ich mich sehr für ihre Anliegen und der Kontakt wurde enger. Die ersten Jahre in Deutschland waren also ein mächtiger Impuls für mein Umdenken in Bezug auf viele Themen und insbesondere für das künstlerische Schaffen. Innerhalb weniger Jahre begannen wir, ein paar ziemlich harte, sozial engagierte Projekte durchzuführen.
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