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Die durch die Kamera prinzipiell geschaffene Möglichkeit, eine Vielzahl unterschiedlicher Motive unter gleich bleibenden formalen und technischen Bedingungen aufzunehmen, diente in der Entwicklung der Fotografie schon früh dazu, ästhetische Phänomene in der Natur zu veranschaulichen, wie bei Karl Blossfeldt, oder Typologien von etwa Landschaften, etwa bei Walker Evans, oder Menschen, wie bei August Sander, zu erstellen. In der Tradition eines solchen Sammelns und Ordnens von Abbildern stehen heute Künstler wie Bernd und Hilla Becher, Thomas Struth, Candida Höfer, Peter Loewy oder Daniela Steinfeld. Welchen Spielraum dieses Prinzip dabei jeweils den eigenen motivischen Interessen lässt, zeigen beispielhaft die ausgewählten Arbeiten dieser Fotografen. Die Bandbreite ihrer Serien reicht von Industriebauten über Straßenschluchten und Zoologische Gärten bis hin zu Computer-Arbeitplätzen und Klassenzimmern. Und jedes Mal kann der Betrachter neue Zusammenhänge, Unterschiede oder Gesetzmäßigkeiten entdecken, die sich ihm anhand eines Einzelbildes kaum erschlossen hätten.
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