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[1] In derselben Serie befand sich auch ein Poster von Zoran Popović, einem Künstler der gleichen Generation und Mitglied derselben informellen Gruppe von sechs experimentellen KünstlerInnen, die sich um die SKC Galerie gebildet hatte und zu dem, was Ješa Denegri Die Andere Linie genannt hat, zählte. Dieses ebenfalls auf Text basierende Poster trug den Titel Für die Selbstverwaltungskunst und sprach sich für die Politisierung der Kunst und gegen die rote Bourgeoisie und Staatsbürokratie aus, die Popović nach den Ereignissen von 1968 für „den Klassenfeind des Proletariats“ ansah. Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass diese Poster, ebenso wie das gesamte Projekt einer neuen politischen Kunst unter experimentellen Voraussetzungen einer Gesellschaft im Übergang zu einer horizontaleren Art von Selbstverwaltungspraktiken in allen Bereichen des sozialen Lebens im SKC von Dunja Blažević betreut wurden, einer Kunsthistorikerin und ehemaligen Kuratorin der SKC Galerie, die diese KünstlerInnen zusammengebracht und deren Zusammenarbeit gefördert hatte. Zwei Jahre vor diesem Projekt, das im Rahmen der Ausstellung Oktober ’75 in der SKC Galerie veröffentlicht wurde, erschien ein interessantes Buch, gedruckt vom Publikationszentrum „Komunist“ in Belgrad, das eine auf den Kampf gegen kapitalistische Restauration und bürokratische und technokratische Monopole bezogene Textauswahl präsentiert, mit dem Ziel den Umstand zu überwinden, dass die Arbeiterselbstverwaltung in Jugoslawien von der Liga der Kommunisten instituiert wurde, und um einen Weg zu finden, sie wirklich zu einer Verwaltung von unten zu machen, damit die Arbeiterklasse sich die Bedingungen und Ergebnisse ihrer Arbeit tatsächlich aneignen kann. Der Titel des Buches war Selbstverwaltung und Arbeiterbewegung und bestand aus drei sehr weitläufigen Teilen, der Erste war betitelt Theoretische Grundlagen und historische Erfahrungen, der Zweite Revolutionäre Abschaffung des Kapitalismus und der Dritte Sozialismus. Wie Miloš Nikolić, der Herausgeber des Buches, selbst hervorhob, war es eine Art von Antwort auf die StudentInnenbewegungen von 1968, sowohl der Mai-Unruhen in Paris, als auch der Juni-Unruhen in Belgrad. Um sich an diese von aktiven linken Jugendlichen vorgebrachten Forderungen anzupassen, musste das System Lösungen anbieten, und eine davon war die Gründung des SKC selbst, das von einem ehemaligen Kulturzentrum der Polizei zu einem StudentInnen-Kulturzentrum für Experimente sowohl in der Kunst als auch i
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