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To address this issue, the party developed a “zoning system” in which important governmental offices, in particular the presidency, would rotate between the different religious, regional and dominant ethnic groups every eight years. Accordingly, the first President Olusegun Obasanjo from the south was succeeded in 2007 by the Muslim Umaru Yar'Adua.
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In diesem Konflikt spielen ethnische, politische und religiöse Beziehungen zusammen. So kommt den nationalen politischen Entwicklungen eine wichtige Rolle zu. Seit 1999, dem Ende des letzten Militärregimes, regiert die People's Democratic Party (PDP) Nigeria. Das Land war – und ist noch immer – von einem tiefverwurzelten Gegensatz geprägt zwischen dem mehrheitlich muslimischen Norden und dem Süden, in dem vor allem Christen und Anhänger traditioneller afrikanischer Religionen leben. Um einen Ausgleich zu schaffen, definierte die Partei ein «Zonensystem». Es sah vor, dass wichtige Ämter, allen voran das Präsidentenamt, alle acht Jahre zwischen den Regionen, den Religionen und den dominierenden ethnischen Gruppen wechselte. Auf den ersten Präsidenten Olusegun Obasanjo aus dem Süden folgte 2007 der Muslim Umaru Yar’Adua. Als starb, übernahm der damalige Vizepräsident Goodluck Jonathan aus dem Süden die Geschicke des Landes. Als er 2011 zu den Präsidentschaftswahlen antrat, wurde dies von vielen Muslimen als Bruch mit dem «Zonensystem» betrachtet. Die PDP verlor massiv an Stimmen im Norden, und als Jonathan dennoch gewählt wurde, kam es zu Aufständen – und auch zu Anschlägen durch Boko Haram. Der «Erfolg» von Boko Haram seit 2011 steht sicherlich in Zusammenhang mit dieser Entwicklung. Beobachter beschuldigen gar Teile der politischen Elite im Norden, Boko Haram in jener Zeit unterstützt zu haben. Gleichzeitig ist zu erwähnen, dass Jonathan 2015 erneut zu den Wahlen antritt. Damit giesst er weiter Öl ins Feuer. Und dass im Norden aufgrund der chaotischen Situation kaum gewählt werden kann, spielt ihm jetzt natürlich in die Karten.
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