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Das ist eine gute Frage. Nach meinem Abschluss am HIT habe ich in drei verschiedenen „Designsystemen“ gearbeitet. Zuerst in einem kleinen Unternehmen, Studio Ubico. Insgesamt arbeiten dort drei Leute, von denen einer, Ori Ben-Zvi, das Studio leitet. Von Ori Ben-Zvi bei Ubico habe ich gelernt, dass kreativ zu sein auch bedeutet, für das, an das man glaubt, zu kämpfen. Das zweite Designsystem war das Interaction Lab am HIT, dort waren wir zu fünft beziehungsweise sechst. In einem Lab zu arbeiten ist viel experimenteller. Von Michal Rinott, die das Lab initiiert und aufgebaut hat, habe ich gelernt, dass es im Design nicht nur darum geht, die richtigen Antworten zu geben, sondern auch darum, die richtigen Fragen zu stellen. Ich habe auch im integrierten Designstudio der Arica Fabrik gearbeitet, einem sehr großen System. Jeden Morgen habe ich mit denselben Leuten Kaffee getrunken, die produzierten, was ich geplant hatte. In einer solchen Umgebung beginnt man wirklich zu verstehen, welche Verantwortung man als Gestalter trägt, wie die Dinge, die man tut, andere Leute betreffen. Wenn ich etwas falsch oder schlecht geplant hatte, konnte ich sehen, wie frustriert die anderen am Ende des Tages waren (denn sie mussten damit klar kommen) – aber auch umgekehrt. Die Projekte, auf die ich besonders stolz bin, sind die, in denen ich nur ein paar Details geändert habe, sodass etwas einfacher produziert werden kann. Alles in allem habe ich die Erfahrungen dieser drei verschiedenen Systeme wie in einem Werkzeugkasten gesammelt, den ich nun anwenden kann, um mein eigenes Ding zu machen. Und deswegen bin ich an die Design Academy Eindhoven gekommen. Ich denke, dass sie ein guter Ort ist, um wirklich damit zu beginnen, sich selbst zu hinterfragen: Welche Art von Designerin will ich werden? Was will ich tun? Was möchte ich sagen?
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