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The current moment is rife with “posts”: Post-Cold War, post-Communist, post 9-11, post-modern, post-colonial, post-national… Blogs embody decentralized communities of “post-ers” who together determine everything from what’s hip to the next revolution, offering a faux-reality of democratic access and collectivist practice.
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Zur Zeit grassiert das „Post-Ding“: Postsozialistisch, postmodern, postkolonial, postnational... Auf Englisch spricht man auch von Post-Cold War (nach dem Kalten Krieg) und Post-9-11 (nach dem 11. September 2001). Blogs verkörpern dezentralisierte Gemeinschaften von «Post-ern», die gemeinsam über alles befinden, vom hippen Trend bis zur nächsten Revolution, und erwecken dabei den trügerischen Anschein demokratischer Zugänglichkeit und kollektiver Praxis. Sogar Müll ist «post-consumer content» (Nach-Konsumenten-Inhalt) bei Bioprodukten, was die Idee von Nachhaltigkeit in Objekte der Begierde umwandelt. Aber was bleibt von uns übrig, wenn wir offline gehen? Wenn das «Post», das «Danach», eine Ersatzexistenz ist, wo Konsumkultur und die Virtualität verführerische Platzhalter sind für wirklich gelebte Erfahrung, wie können wir unsere alles andere als idealen kulturellen, sozialen, politischen und sogar materiellen Positionen bewältigen? Wie reagieren wir auf die Prekarität eines womöglich immer postdemokratischeren Moments? Unter dem Zwang, mit einer surrealen Existenz fertig zu werden, in der die Verlagerung von Heim, Arbeitsort und Bezugsgruppen etwas ganz Normales ist, hat eine New Yorker KünstlerInnengruppe einen Ausweg gefunden, um überraschende Arbeiten mit unvorhergesehenen Parametern zu schaffen. Die chaotischen, lustigen, schlauen Arbeiten von David Ellis, José Enrique Krapp und Phoebe Washburn haben eine marode, so spielerische wie prekäre Ästhetik gemeinsam. Bei ihrer Arbeit improvisieren sie und denken dabei über Überlebensstrategien in unsicheren Zeiten nach. Alle drei verwenden alltägliche Materialien, die an der Grenze von Müll und Brauchbarkeit stehen, und bauen sie ganz mechanisch zusammen, was so prosaisch ist, dass jede altmodische Idee vom Künstler als Genie zugunsten eines Bauarbeiterkünstlers oder eines Bastlerkünstlers aufgegeben werden muss. Was wirklich hervorsticht, ist allerdings ihr gemeinsames Interesse für das, was ich gerne als grundlegende Paradigmata des Zuschauer-Erlebens postulieren möchte: - Passiver Zuschauer, aktives Kunstwerk - Aktiver Zuschauer, aktives Kunstwerk - Aktiver Zuschauer, passives Kunstwerk (Da die Teilnahme eines Publikums für jedes Werk eines Künstlers zentral ist, lassen wir die vierte, stumpfe und gnädigerweise irrelevante Kategorie «passiver Zuschauer, passives Kunstwerk» beiseite.) Wenn sie nun ihre Tätigkeit eher auf ein Einbeziehen des Zuschauers ausrichten als auf ein vermarktbares Produkt, dann ori
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